Angst Reise
Angst Reise war die erste öffentliche Präsentation von Angst in Form.
Am morgen des 17. Juli. 2010 startete ein Reisebus von Berlin nach Halle (Saale) und in das weiter Umland von Sachsen Anhalt.
Während der Fahrt kommentierte Steven Rowell die vorüberzeihende Landschaft und ergänzte seine Worte mit Audio und Video Material aus dem Fundus seines Angst Archivs. Der Wandel der Landschaft in den letzten 20 Jahren ist das zentrale Thema Steven Rowells Auseinandersetzung für Angst in Form. Ausgangs- und Endpunkt seines Projekte Background Listening Post ist ein vergessenes Telefonschalthäuschen der Staatssicherheit am Ortsrand von Görzig (Kreis Köthen), das neben Werdertau, Petersberg, Rheinsdorf, Braunbedra und eines der Stationen der Angstreise war.
In Halle gab es Einblick in die Arbeit Reisertausch von Ella Ziegler. Auf einem Grünzug zwischen der Plattenbaustadt Halle Neustadt und der benachbarten Nachwende Einfamilien-Neubausiedlung hatte Ella Ziegler im Frühjahr Obstbäume mit tschechischen Reisern veredelt, deren angewachsene Triebe besichtigt werden konnten. Ein Veredelungspezialist demonstrierte im Gespräch mit Ella Ziegler, die verschiedenen Verdelungstechniken live am Baum.
Antje Schiffers und Thomas Sprenger beauftragten in ihren Projekt Wandern eine Person, eine mehrtägige Route zu entwickeln, die eine dieser Person unbekannte Dritte das Fürchten lehren sollten. Als erste wandert die Schauspielerin Julia Neuhaus vom Bahnhof Leuna Werke Nord nach Westen und sucht Zschorgula. Die Idee zu dieser Wanderung hatte Knut Birkholz, heute Schriftsteller in Rotterdam. Angstreiseteilnehmer waren Teil des Empfangskomitee von Julia Neuhaus am Tagebaurestloch in Großkayna, wo sie von ihrer dreitägigen Wanderung durch das vom Braunkohletagebau geprägte Gebiet erzählte.